Hier etwas, was ich heute aus "Leben ist mehr" las (siehe Kalendar nebenan):
»Ein interessanter Gedanke«, dachte ich, als ich die Karikatur
betrachtete. Darauf zu sehen war ein Junge, der verdutzt in den
Schaukasten einer Kirche starrte. Er las: »Vermeiden Sie den
Weihnachts-Ansturm und kommen Sie schon jetzt in unsere Kirche! Freuen
Sie sich nicht erst zu Weihnachten, dass Christus geboren ist! Freuen
Sie sich schon jetzt darüber!«
Es ist schon komisch, dass in
derselben Kirche zu Weihnachten kaum ein Platz frei ist, während der
Pfarrer an einem normalen Sonntag vor leeren Bänken predigt. Warum ist
das so? Für viele Menschen gehört der Kirchenbesuch zu Weihnachten wie
der Schnee zum Winter. Die Musik, das Krippenspiel der Kinder, der Duft
von Kerzen und Tannengrün wecken romantische Erinnerungen. Ein Gefühl
von Wärme und Geborgenheit. Ist es vielleicht das, was sie suchen? Wärme
und Geborgenheit?
Wieso gibt es dieses Erlebnis nicht an einem
normalen Sonntag? Wieso ist die Kirche sonst immer so kalt? Ein normaler
Sonntagsgottesdienst bietet für die meisten Menschen wenig Anlass für
romantische Erinnerungen. Viele Elemente des Gottesdienstes - und oft
auch der Inhalt der Predigt - sind für sie bedeutungslos. Ohne
persönliche Beziehung zu Gott ist der Besuch eines Gottesdienstes
unbefriedigend. Selbst die Wärme und Geborgenheit eines
Weihnachtsgottesdienstes ist im kalten Alltag danach schnell vergessen.
Abhilfe
schafft hier nur ein direkter Kontakt zur Wärmequelle, ein direkter
Kontakt zu Gott selbst. Mit einer persönlichen Beziehung zu Gott kann
man sich jeden Tag darüber freuen, dass Gott zu Weihnachten als Mensch
geboren wurde. Manfred Siebald singt in einem Lied: »Wer ihm die Türen
aufmacht, der hat jeden Tag heilige Nacht.«
Daniel Grunwald
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